Interaktives Lernen im

Herzen Dresdens

Vom Gedenkweg zum Lernweg.

Der Gedenkweg, 2009 initiiert und organisiert von der Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche Dresden, führt seit 2010 alljährlich durch das einst total zerstörte und jetzt fast vollständig wiederaufgebaute Zentrum der Stadt.

An besonders eindrucksvoll wirkenden, authentischen Orten hören wir authentische Worte zu Ursachen und Folgen des Missbrauchs politischer Macht, von Krieg und Zerstörung. Leider Gottes sind wir allzu vergesslich gegenüber der Landschaft der Zerstörung von 1945 und der Leiderfahrung danach. Wer seine Geschichte verdrängt, wird sie von neuem durchleiden müssen.

Dieses Jahr begibt sich der Gedenkweg in ein neues Kapitel. Die Fördergesellschaft Frauenkirche und der Dresden Trust wollen die Geschichte Dresdens für Schüler Dresdner Schulen als interaktives Lernprogramm erlebbar machen.

Dresdner Lernweg - Unsere Idee

Die Idee des Dresdner Lernweges entstand im Frühjahr 2022. Das Konzept sieht vor, die Geschichte Dresdens im 20. Jahrhundert für Schüler auf eine neue Weise erlebbar zu machen.

Anstatt wie üblich von Lehrern geleitet, übernehmen beim Dresdner Lernweg die Schüler das Zepter und unterrichten einander.

An den 8 Stationen des Gedenkwegs werden Fakten aus der 800-jährigen Geschichte Dresdens, sowie Ereignisse in unseren Partnerstädten vorgetragen. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Pogromnacht 1938, der Zerstörung Coventry‘s, der Zerstörung Dresdens, der friedlichen Revolution in der DDR, sowie der Rolle Dresdens in der internationalen Erinnerungskultur.

Das Programm kann innerhalb einer halbtägigen Exkursion abgearbeitet werden und beinhaltet Besuche in der Gedenkstätte Sophienkirche sowie der Frauenkirche. Dieses neue Lernangebot steht Dresdner Schulen ab März2023 kostenfrei zur Verfügung.

Unsere Partnerschaft

Die Fördergesellschaft Frauenkirche hat etwa 1.500 Mitglieder in Dresden, Deutschland und der ganzen Welt. Unsere Geschäftsstelle befindet sich in Dresden, unweit der Frauenkirche. Viele Mitglieder engagieren sich in einem unserer derzeit zehn deutschen regionalen Freundeskreise. Hinzu kommt der britische »Dresden Trust«. Gemeinsam bilden wir ein Netzwerk zur Unterstützung unserer Arbeit in Dresden und bieten darüQber hinaus die Plattform für lokale Aktivitäten und Veranstaltungen wie den jährlichen Frauenkirchentag.

Der Dresden Trust ist eine britische Stiftung, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Wunden des Krieges zu heilen und insbesondere harmonische Beziehungen zwischen Briten und der sächsischen Hauptstadt Dresden, einem der bedeutendsten Zentren europäischer Kultur zu fördern.Q

Der Trust wurde im Jahr 1993 als Antwort auf den "Ruf aus Dresden" von Dr. Alan Russell gegründet, um dabei zu helfen, das ursprüngliche Stadtbild wiederherzustellen, insbesondere die Frauenkirche, die durch britische und amerikanische Bombardements im Februar 1945 zerstört wurde.

Schulisches Konzept

Ein Ziel schulischer Erziehung und Bildung ist das ganzheitliche Lernen durch Auseinandersetzung mit authentischen und teils komplexen Lerngegenständen der Lebensumgebung der Schüler. Die Schule kann diesem Ziel durch räumliche Grenzen und Unterricht in getrennten Fächern nicht ausreichend gerecht werden. Daher sind außerschulisches und fächerübergreifendes Lehren und Lernen vielversprechende Ergänzungen des alltäglichen Schulunterrichts. Das Einbinden außerschulischer Lernorte in den Schulalltag ist dabei als Herausforderung zu sehen, wenn es um ihr gezieltes Finden und Erschließen und um die Einbindung fachlicher und überfachlicher Themen und deren Zusammenhänge geht.

Mit dem Lernstandort Dresden und speziell dem „Lernweg zum Gedenken an den 13. Februar 1945 in Dresden“ (Arbeitstitel) sind außerschulische Lernorte identifiziert, die von Lehrenden und von Lernenden in den Blick genommen und in geeigneter Weise erschlossen werden können. Zentrale Überlegungen dabei sollen sein, welche Formen des Erinnerns und Gedenkens an die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur und des Zweiten Weltkriegs und an damit verbundene  konkrete regionale und überregionale historische Geschehnisse lernwirksam sind, insbesondere für eine Generation, die so gut wie keine persönlichen Erlebnisbezüge zu dieser Zeit und den Geschehnissen haben kann.